Internetbasierte Kommunikation

Viele Selbsthilfeverbände waren mit Beginn der Coron-Krise plötzlich damit konfrontiert, die Arbeit, insbesondere die Abstimmungsprozesse im Verband, online umsetzen zu müssen. Es besteht daher ein erhöhter Bedarf an der Nutzung von Online-Konferenz-Tools in der Selbsthilfe-Landschaft. Doch wie arbeitet man aus der Ferne effektiv zusammen? Welche Tools bieten sich für die Zusammenarbeit an? Und welche Vor- und Nachteile bieten die unterschiedlichen Programme der breiten Angebotslandschaft? Diese und weitere Fragen sollen in einem Leitfaden der BAG SELBSTHILFE geklärt werden und den Verantwortlichen in Selbsthilfeorganisationen und anderen Selbsthilfe-Aktiven mögliche Optionen bei der Nutzung von Online-Meetings aufzeigen.

Hier können Sie den Leitfaden als PDF-Version ansehen und herunterladen:
Leitfaden Online-Konferenz-Tools - Gängige Programme, Vor- und Nachteile, hilfreiche Tutorials  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (Stand: 30.11.2021)

(Das PDF ist nur eingeschränkt barrierefrei. Bei Bedarf lassen wir Ihnen gerne eine Word-Version zukommen)

Zudem finden Sie hier eine detaillierte Arbeitshilfe für die Planung und Organisation virtueller Treffen  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen, in der die 

  • Organisation,
  • Vorbereitung,
  • Durchführung und
  • Nachbereitung

von Online- Videokonferenzen erläutert werden, um Ihnen so den Einstieg in dieses neue Arbeitsfeld zu erleichtern.

Weitere interessante und hilfreiche Informationen:

Arbeitshilfen und Checklisten für die Umsetzung einer gelungen Online-Kommunikation

Im Projekt Selbsthilfe & Digitalisierung in OWL – einem Kooperationsprojekt des Arbeitskreises der Pankreatektomierten e. V. (AdP) und der PariSozial gGmbH Bielefeld, gefördert durch den BKK Dachverband e. V., sind einige Materialien entstanden die als Starthilfe für Selbsthilfeaktive auf dem Weg in die "Digitale Selbsthilfe" konzipiert wurden. Sie sollen Aktive dabei unterstützen, sich digitalen Herausforderung zu stellen. Diese sind hier abrufbar:

Voraussetzungen für eine barrierefreie Kommunikation

Unter dem Gesichtspunkt der Inklusion und des demografischen Wandels müssen Online-Kommunikations-Tools im Sinne der Barrierefreiheit weitreichende Möglichkeiten und Funktionen zum möglichst ungehinderten Austausch aufweisen. Vieles, das Menschen mit Behinderungen hilft, nützt auch Älteren oder Menschen mit Migrationshintergrund, die Probleme mit der deutschen Sprache haben.

Um den barrierefreien Austausch gewährleisten zu können, wäre ein Tool mit vielseitigen Funktionen zur

  • Zugänglichkeit,
  • Einfachheit und
  • Benutzerorientierung

notwendig.

Leider unterscheiden sich Wunsch und Realität bisher diesbezüglich sehr. Der BAG SELBSTHILFE ist zum aktuellen Zeitpunkt kein vollständig barrierefreies Online-Meeting-Tool, zumindest nicht ohne entsprechendes Zutun der Durchführenden/Organisierenden, bekannt. Einzelne Tools weisen zwar unterschiedliche barrierefreie Zugangsmöglichkeiten auf, jedoch wäre zu einer allumfänglichen barriererfreien Nutzung eine Abdeckung der folgenden Bereiche notwendig:

  • Für TeilnehmerInnen mit Hörbeeinträchtigungen oder -behinderungen sollte ein Tool die Möglichkeit bieten sowohl zeitgleich mindestens zwei Video-Streams (einen für den Moderator bzw. Präsentierenden und einen für die GebärdensprachdolmetscherInnen) einzublenden, als auch eine einblendbare Text-Box (Untertitel) für Schriftdolmetschungen und die optische Hervorhebung des aktuell Sprechenden zu gewährleisten.
     
  • Für TeilnehmerInnen mit Sehbeeinträchtigungen oder -behinderungen muss das Tool für Screenreader (Vorlese-Anwendungen für digitale Inhalte) optimiert sein. Wenn Präsentationen gezeigt werden, können Screenreader diese innerhalb eines Online-Kommunikations-Tools allerdings nicht lesen. Daher sollten die ReferentInnen immer das sagen, was auf den Folien steht und Bilder entsprechend beschreiben. Außerdem ist es sinnvoll, diese Datei(en) den entsprechenden TeilnehmerInnen vorab zur Vorbereitung zuzuschicken.
     
  • Für TeilnehmerInnen mit Bewegungseinschränkungen muss im Tool die Navigation auch beispielsweise über die Tastatur möglich sein.
     
  • Auch die Smartphone bzw. Tablet-App oder -Version des Tools müssen mit den verbreitetsten mobilen Betriebssystemen (wie Android und iOS) kompatibel und ebenso barrierefrei sein.

Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat Hinweise veröffentlicht, wie Videokonferenzen barrierefrei durchgeführt werden können. Diese können Sie hier abrufen.

Hier finden Sie eine Anleitung zur Teilnahme an einer Zoom-Sitzung in leichter Sprache.

Datenschutz - mit Vorsicht genießen

Werden gesundheitsbezogene Daten oder innerverbandlich sensible Informationen ausgetauscht oder/und ist den Teilnehmenden der Online-Veranstaltung Anonymität besonders wichtig, muss auch beim entsprechenden Tool auf die Datenschutzkonformität geachtet werden (z.B. betreiben viele Anbieter ihre Server in den USA). Beispielsweise sollte es im Falle der gewünschten Anonymität möglich sein, die TeilnehmerInnen-Liste für die Teilnehmenden auszublenden.

Ein umfangreicher Datenschutz ist dann gewährleistet, wenn:

  • die Server in Deutschland, zumindest in Europa stehen,
  • keine Zweit-und Drittnutzung der Daten stattfindet,
  • keine kommerziellen Interessen der Anbieter bestehen,
  • Opt- in und Opt-out-Möglichkeiten vorhanden sind und
  • eine umfassende und laienverständliche Aufklärung stattfindet.

Viele der gängigen Tools weisen große Defizite in Sachen Datensicherheit auf. So werden immer wieder Informationen bekannt, dass bestimmte Tools eine Vielzahl an personenbezogenen Daten sammeln und/oder weitergeben oder nicht ausreichend gegen Hackerangriffe geschützt sind.

Der Leitfaden der BAG SELBSTHILFE bietet nur eine grobe Übersicht über die Datensicherheit der aufgelisteten Tools. Wenn Sie sich für die Nutzung eines der Tools entscheiden, empfehlen wir Ihnen, sich nochmals umfassend mit dem aktuellen Stand des Umgangs mit dem Schutz der Nutzerdaten des Anbieters zu beschäftigen.

Weiterführende Informationen zum Datenschutz von Videokonferenzen finden Sie in dem aktuellen Überblicksbeitrag zum Thema "Datenschutz in Corona-Zeiten" des Unabhängigen Landeszentrumn für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein.

Die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit als Datenschutz-Aufsichtsbehörde hat zudem hinsichtlich des datenschutzkonformen Einsatzes von Videokonferenzlösungen die Ergebnisse einer Kurzprüfungen der Videokonferenz-Dienste  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen verschiedener Anbieter veröffentlicht. Wobei hierbei der Schwerpunkt auf der Bewertung der Rechtskonformität der von den Anbietern angebotenen Auftragsverarbeitungsverträge gelegt wurde (Stand: 3.7.2020).

Jitsi Meet als Kommunikationstool für die Verbandsarbeit

Franzisca Hetzer

Tel.: 0211 31006-35
Mail: Franzisca.Hetzer@bag-selbsthilfe.de

Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf