Der Austausch unter Gleichbetroffenen in der Selbsthilfe ist für viele chronisch kranke und behinderte Menschen eine enorme Hilfe. Leider ist der Gedanke der Selbsthilfe in vielen Ländern unbekannt. Hinzu kommt die gut nachvollziehbare Scheu, sich in einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist, zu sehr persönlichen Dingen auszutauschen. Obwohl der Bedarf groß ist, finden Menschen mit Migrationshintergrund daher häufig nur sehr schwer Zugang zu den Angeboten der Selbsthilfe in Deutschland. Das will die BAG SELBSTHILFE ändern, und möchte mit der kultursensiblen Wanderausstellung möglichst viele Menschen verschiedenster Kulturkreise motovieren, sich gemeinsam zu engagieren.
„Selbsthilfe kann vieles mehr sein als Hilfe und Austausch bei gesundheitlichen Herausforderungen. Sich kennenlernen bei gemeinsamen Aktivitäten, Freundschaften schließen, Sprachbarrieren überwinden, das alles ist auch aktive Integration. Damit das gelingt, müssen Menschen mit Migrationshintergrund kultursensibel angesprochen werden. Deshalb lassen wir an verschiedenen Stelen der Ausstellung sowohl ExpertInnen als auch Selbstbetroffene aus verschiedenen Kulturkreisen mit Audiobeiträgen zu Wort kommen, die ihre Erfahrungen in der Selbsthilfe informativ und gleichzeitig leidenschaftlich schildern“, erklärt Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.
Josef Hinkel, stellv. Bürgermeister: „Mit dem Amt für Migration und Integration als zentrale Anlaufstelle für knapp 142.000 Ausländer und Ausländerinnen sowie Düsseldorfer und Düsseldorferinnen mit Migrationshintergrund, hat die BAG SELBSTHILFE einen Ausstellungsort gefunden, der hervorragend dafür geeignet ist, Menschen mit Migrationshintergrund auf die vielfältigen Angebote der Selbsthilfe aufmerksam zu machen und sie generell für das Thema Selbsthilfe zu sensibilisieren.“
Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration: "Ich freue mich sehr, dass diese kultursensible Ausstellung zum ersten Mal in den Räumen des Amtes für Migration und Integration gezeigt wird. Unseren Servicepoint haben in diesem Jahr schon ca. 60.000 Menschen persönlich aufgesucht und so wird es ein großes Interesse an dieser Ausstellung geben. Die Idee der Selbsthilfe durch gemeinsamen Austausch ist in Deutschland schon über 50 Jahre alt, aber sicher für viele unserer Kundinnen und Kunden ganz neu. Deshalb danke ich der BAG SELBSTHILFE für die Initiative und die gute Zusammenarbeit!"
Corona-bedingt kann die Ausstellung nur nach vorheriger Anmeldung jeden Mittwoch im September von 15.00 – 16.00 Uhr besucht werden. Interessierte Bürger*innen und Selbsthilfe-Aktive werden daher um eine Anmeldung bei der BAG SELBSTHILFE unter: Danuta.Sojka-Pokorski@bag-selbsthilfe.de spätestens jeweils bis Dienstag vor dem Wunsch-Besichtigungstermin gebeten.
Einen ersten Eindruck der Ausstellung erhalten Sie in unserem Kurzfilm auf der Projektseite unserer Homepage.
„Natürlich hätten wir uns gewünscht, die Ausstellung von Anfang an einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, sehen aber vorsichtig optimistisch dem Jahr 2022 entgegen und hoffen, dass alle bereits angemeldeten und zukünftigen Partner sowie weitere Interessierte, Gastgeber unserer Ausstellung sein können“, signalisiert Dr. Danner.
Die Wanderausstellung soll 2022 auf Tour gehen und in ähnlichen kommunalen sowie kultursensiblen Einrichtungen gezeigt werden. Dazu sollen Migrantinnen und Migranten dort angesprochen werden, wo sich ihr Lebensmittelpunkt befindet. Das kann in ihrem Quartier, in ihren Kulturvereinen und Freizeiteinrichtungen, ebenso aber auch in medizinischen Versorgungszentren, Kliniken, Gesundheitsämtern und natürlich in den Selbsthilfeeinrichtungen und -kontaktstellen selbst sein.
Die Ausstellungseröffnung wird von einer Social-Media-Kampagne zum Thema Selbsthilfe und Migration flankiert. Seit Ende August laufen zahlreiche Clips und Beiträge zum Teilen und Weiterleiten über die Kanäle der BAG SELBSTHILFE bei Facebook, Instagram und in unserem Selbsthilfe-Podcast.
Das Pressebild können Sie über unsere Cloud hochauflösend downloaden.