BAG SELBSTHILFE: Endlich ein fairer Krankenkassenausgleich für chronisch kranke PatientInnen absehbar!

BAG SELBSTHILFE begrüßt den lange geforderten Umbau des Finanzausgleichs zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und fordert darüber hinaus eine Entwicklung eines Qualitätsportals für mehr PatientInneninformation.

Düsseldorf, 17.12.2019. Der aktuelle Entwurf des Gesetzes für einen fairen Kassenwettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FKG) sieht vor, dass künftig das gesamte Krankheitsspektrum (alle Krankheiten statt bisher 80) im Risiko-Struktur-Ausgleich (RSA) berücksichtigt wird. Das erhöht die Zielgenauigkeit des Finanzausgleichs und verringert Über- und Unterdeckungen auch für chronisch kranke Versicherte. Die BAG SELBSTHILFE begrüßt diese von ihr seit langem geforderte, sachgerechte Fortentwicklung des Risikostrukturausgleichs ebenso wie die Schaffung eines Hochrisikopools. Sie empfiehlt allerdings darüber hinaus die Schaffung eines Qualitätsportals als Entscheidungshilfe für PatientInnen bei der Krankenkassenwahl.

„Die Umwandlung in ein Krankheitsvollkostenmodel mit einem Risikopool, mit dem Hochkostenfälle abgefedert werden, sorgt nun endlich dafür, dass chronisch kranke Menschen, egal mit welcher Krankheit, nicht mehr von Krankenkassen als Risiko für ihren Haushalt angesehen werden. So sollten die Fälle, bei denen PatientInnen Leistungen verweigert wurden, weil die Kosten ihrer Erkrankung nicht angemessen erstattet wurden, der Vergangenheit angehören“, erklärt Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.

Der Entwurf des GKV-FKG sieht auch die Einrichtung einer Transparenzstelle mit Informationen zu Selektivverträgen vor.

„Dies stellt eine wirkliche Verbesserung für die die PatientInnen dar. Allerdings regt die BAG SELBSTHILFE darüber hinaus an, ein Qualitätsportal zu entwickeln, das den PatientInnen ermöglicht, ihre Entscheidung für eine Krankenkasse nach relevanten Qualitätsgesichtspunkten oder ihrer persönlichen Krankheitssituation ausrichten. Dazu finden sie derzeit nämlich praktisch keine Informationen“, macht Dr. Danner deutlich.

Gerade der lange Papierkrieg mit Kostenträgern wird immer wieder als eine der größten Belastungen für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen genannt. Deswegen sollten gerade diese Aspekte – wie etwa Bewilligungsquoten und Verfahrensdauern – dringend in das Portal einfließen. DIE BAG SELBSTHILFE unterstützt daher den entsprechenden Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN in vollem Umfang.

Die umfassende Stellungnahme der BAG SELBSTHILFE zum Thema können Sie hier  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen einsehen.

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