Wer sich heute im Gesundheitswesen zurechtfinden und die besten Entscheidungen für sich treffen möchte, kommt nicht umhin, sich z. B. mit der Datensicherheit oder der elektronischen Patientenakte zu befassen. Das ist nicht immer einfach: Technische Hürden, Fragen zum Datenschutz oder einfach Probleme bei der Bedienung von Geräten erschweren den Zugang. Deshalb wird ab dem 25. Oktober das Kursprogramm „KundiG – Klug und digital durch das Gesundheitswesen“ erprobt und entwickelt. Die 2,5-stündigen Kursmodule gehen insgesamt über sechs Wochen und bilden eine strukturierte Anleitung für den Weg durch das digitale Gesundheitswesen. Der Kurs macht Menschen „kundig“, um die eigene Gesundheit besser zu verstehen, und er stärkt gleichzeitig den Umgang mit digitalen Medien. In kleinen Schritten und mit kompetenter Unterstützung können auch Menschen, die noch wenig Erfahrung mit digitalen Medien haben, im Kurs ihr Wissen erweitern und praktische Erfahrungen sammeln.
Fragen, die im Kurs beantwortet werden, sind unter anderem:
- Was ist die elektronische Patientenakte, wozu soll sie dienen, was müssen Versicherte darüber wissen?
- Welchen Nutzen haben Gesundheits-Apps, das elektronische Rezept, der digitale Impfpass oder Medikamentenplan?
- Wo sind gute Gesundheitsinformationen im Internet zu finden?
- Was ist bei dem Datenschutz im Internet zu beachten?
- Videosprechstunde – ein neuer Weg, um mit Gesundheitsfachpersonen zu sprechen?
- Selbsthilfe und Unterstützungsangebote online – welche Möglichkeiten gibt es?
„Mit der Förderung dieses Pilotprojektes folgen wir dem gesetzlichen Auftrag, die Digitale Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu stärken. Wir sehen dies als einen wichtigen Baustein bei der Erhaltung der eigenen Gesundheit.“, sagt Jens Krug, BARMER Fachreferent für Präventions- und Selbsthilfeförderung.
„Gerade chronisch kranke und behinderte Menschen werden angesichts der Digitalisierung des Gesundheitswesens künftig immer stärker auf ihre digitale Gesundheitskompetenz angewiesen sein. Dies macht das nun entwickelte Schulungsprogramm so wertvoll“, Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.
„Durch die partizipative Entwicklung bieten die KundiG-Kurse auch Informationen zur digitalen Selbsthilfe. Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe ist eine wichtige Ergänzung zur professionellen Versorgung“, Dr. Jutta Hundertmark-Mayser von der NAKOS.
„Ich finde es wichtig, dass sich Menschen in Selbsthilfegruppen sicher und kompetent in der digitalen Gesundheitswelt bewegen. Deshalb beteiligen wir uns sehr gern an diesem zukunftsweisenden Projekt“, Theresa Keidel von der SeKo Bayern.
Die KundiG-Kurse werden über das Internetangebot der Patientenuniversität an der Medizinischen Hochschule Hannover angeboten. „Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, dieses Projekt gemeinsam mit der BARMER und den Selbsthilfeakteuren zu starten. Damit können wir die digitalen Kompetenzen der Menschen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit stärken“, so Prof. Dr. Marie-Luise Dierks von der MHH.
Dank der finanziellen Unterstützung der Projektförderer ist die Teilnahme an den Kursen kostenfrei. Zur Teilnahme an dem Kurs wird ein internetfähiges Gerät wie einen Laptop oder einen Computer (mit Kamera und Mikrofon) benötigt. Alles Weitere lernen die Teilnehmenden vor und während des Kurses kennen, geboten wird eine kontinuierliche Unterstützung.
AnsprechpartnerInnen für dieses Projekt bei der BAG SELBSTHILFE sind:
Sarah Louven, sarah.louven@bag-selbsthilfe.de und Jana Hassel, jana.hassel@bag-selbsthilfe.de
BAG SELBSTHILFE
Bundesarbeitsgemeinschaft
Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.
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40215 Düsseldorf
Tel.: 0211 – 31006 – 0
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