Klimawandel und Selbsthilfearbeit

Hitzewellen, Starkregen, Dürren – die Erderwärmung hat klimatische Veränderungen zur Folge, die das Leben und die Gesundheit der Menschen schon jetzt stark beeinflussen. In Zukunft werden sich die Folgen intensivieren und Menschen aus Risikogruppen wie etwa Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im besonderen Maße betreffen. Um ihre Gesundheit und die aller Menschen langfristig zu schützen, gilt es, das Ausmaß des Klimawandels so gering wie möglich zu halten. Hierfür bedarf es grundlegender politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen.

Die Rolle von Selbsthilfeorganisationen

Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe kann dazu beitragen, erforderliche Veränderungen anzustoßen und die Folgen der Klimakrise abzumildern, indem sie beispielsweise:

• Impulse für eine klimafreundliche Lebensweise setzt,
• Veränderungen auf politischer Ebene einfordert,
• die Verbandsarbeit klimafreundlich gestaltet.

Zusätzlich können Selbsthilfeorganisationen dazu beitragen, dass Betroffene klimabedingte Belastungen besser bewältigen und sich adäquat schützen können. Hierfür können sie Zugang zu Informationen ermöglichen, für gesundheitliche Folgen sensibilisieren, über Handlungsmöglichkeiten aufklären und bei der Klimaanpassung unterstützen.

Gesund durch Klimaschutz und Klimaanpassung

Das Projekt „Klimawandel und Selbsthilfearbeit“ möchte Selbsthilfeorganisationen ermöglichen, klimafreundlicher zu agieren, ihre Arbeit an die neuen Herausforderungen anzupassen und Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche und gesunde Lebensweise zu schaffen. Oberstes Ziel ist es, die Gesundheit der Mitglieder bestmöglich zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, erstellt die BAG SELBSTHILFE Arbeits- und Informationsmaterialien zu wechselnden Schwerpunktthemen und veranstaltet hierzu flankierende Workshops – darunter Hitze, Ernährung und psychische Gesundheit.

Am 17. September 2024 ist die neue Reihe „Achtsam aktiv“ gestartet, bei der wir gemeinsam mit den Teilnehmer*innen achtsam in den Tag starten und ausprobieren, wie sich das auf unser Wohlbefinden auswirkt. Angeleitet wird das Format von Dr. Britta Hölzel, Neurowissenschaftlerin, Diplom-Psychologin und Lehrerin für achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR). Die Treffen finden alle zwei Wochen am Dienstag in der Zeit von 8.30 bis 9 Uhr statt.

Seit Projektbeginn sind in unserem Projekt folgende Arbeits- und Informationsmaterialien entstanden:

• Arbeitshilfe "Strategien zur klimafreundlichen Verbandsarbeit"   Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Arbeitshilfe "Hitze: Folgen, Prävention und Schutz"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Arbeitshilfe "Essen für Gesundheit und Klima"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Flyer „Hitze und Medikamente“  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
   

Um Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen vor Hitze sowie deren direkte und indirekte Folgen zu schützen, bedarf es besonderer Anstrengungen. Bei der Auswahl und beim Durchführen von Hitzeschutzmaßnahmen – inklusive der Maßnahmen zum Katastrophenschutz – sind ihre Bedarfe besonders zu berücksichtigen. Welche Maßnahmen in welchen Bereichen sinnvoll und notwendig sind, hat die BAG SELBSTHILFE in einem Positionspapier zusammengefasst.

• Positionspapier zum Hitzeschutz von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (barrierefreies PDF)

Unter der Leitung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach fand am 20. November 2023 eine Statuskonferenz „Hitzeschutz“ in Berlin statt. Anwesend waren Vertreter*innen und Expert*innen verschiedener Verbände und Bereiche. Die BAG SELBSTHILFE hat als Vorbereitung auf die Konferenz Stellung bezogen – mit Fokus auf den Schutz von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen Die ausführliche Position der BAG SELBSTHILFE können Sie hier  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen einsehen.

Im Juni 2023 machte der erste bundesweite Hitzeaktionstag unter dem Motto „Mit Hitze keine Witze“ auf die notwendige Vorsorge für extreme Hitzeereignisse aufmerksam. Die Initiator*innen von der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit appellierten, dass Schutzkonzepte für den Sommer in allen Kommunen, Gesundheitseinrichtungen, sozialen Einrichtungen, Kitas, Schulen und Unternehmen implementiert werden müssen. Das Forderungspapier finden Sie hier  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen.

Im Workshop am 26. Juni 2024 ging es um die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden. Lea Dohm von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit sprach in ihrem Vortrag unter anderem über die Folgen des Hochwassers im Ahrtal und über Selbstfürsorge und Resilienz. Der Mitschnitt ihres Vortrags ist auf unserem YouTube-Kanal verfügbar. Darüber hinaus haben wir uns in dem Workshop der Frage gewidmet, wie Achtsamkeit Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern kann.

Präsentationen:

• Präsentation von Lea Dohm, KLUG: „Klimawandel und psychische Gesundheit"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Präsentation von Jessika Knauer, BAG SELBSTHILFE: „Klimawandel und Achtsamkeit. Achtsamkeit als Weg zu individueller Klimaresilienz"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen

Am 11. Dezember 2023 hat das Projektteam zusammen mit dem Team von Culinary Medicine Deutschland e.V. einen Online-Kochabend durchgeführt. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wurden verschiedene Rezepte nachgekocht, die sowohl gesund als auch klimafreundlich sind. Die Rezepte können Sie hier abrufen. Videoanleitungen zum Nachkochen finden sich auf dem YouTube-Kanal der BAG SELBSTHILFE.

Thema des Workshops am 23. Mai 2023 war: „Gesund und klimafreundlich essen – Potenziale der Planetary Health Diet für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen“. Zu Gast waren Vertreter*innen verschiedener Verbände, die Einblicke in die Ernährung bei chronischen Erkrankungen gegeben haben, sowie Dr. Jörg Schmid von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, der das Konzept der „Planetary Health Diet“ genauer erklärt hat.

Präsentationen und Dokumentation:

• Präsentation von Tobias Hagedorn, DIG PKU: „Phenylketonurie – Hilft eine Stoffwechselstörung, den Klimawandel aufzuhalten?“  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Präsentation von Jutta Riemer, Lebertransplantierte Deutschland e.V.: „Besonderheiten in der Ernährung vor und nach einer Lebertransplantation“  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen

Thema des Workshops am 26. Januar 2023 war „Klimafreundliches Handeln im Beruf und im Alltag“. Das Projektteam stellte den aktuellen Stand des Strategiepapiers zur klimafreundlichen Verbandsarbeit vor. Einblicke in die Praxis gaben Barbara Ettinger vom Landesverband Osteoporose Bayern, Veronika Bäcker von der MigräneLiga Deutschland und Gisela und Lea Kohlhage von Participolis. Darüber hinaus gab das Projektteam Einblicke in die sogenannte Planetary Health Diet. Das Ernährungskonzept kommt sowohl der Gesundheit als auch dem Klima zugute und wird 2023 einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden. 

Dokumentation und Präsentation

• Präsentation von Veronika Bäcker "Klimaresiliente Verbandsarbeit - Impulse aus dem Alltag der MigräneLiga e.V. Deutschland"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen

Der Workshop am 27. Juli 2022 hat sich vertiefend mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze befasst und Klimaschutz in der Verbandsarbeit thematisiert. Für den Auftakt beantwortete Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann von der Augsburger Hochschulambulanz für Umweltmedizin Fragen der Teilnehmer*innen und aus der Community. Der Mitschnitt des Q&A’s ist auf YouTube verfügbar. Maike Voss und Dorothea Baltruks von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gingen anschließend auf die Begriffe Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit ein sowie auf Klimaschutzmaßnahmen in Gesundheitseinrichtungen und deren Übertragbarkeit auf die Selbsthilfe.

Präsentationen:

• Präsentation von Dorothea Baltruks "Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Präsentation von Maike Voss "Klimagerechte Gesundheitseinrichtungen"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen

Am 23. Mai 2022 fand der erste Workshop im Rahmen des Projekts „Klimawandel und Selbsthilfearbeit“ statt. Maike Voss und Dorothea Baltruks von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gingen in ihren Vorträgen auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und die Auswirkungen von Hitze ein. Anschließend stellte das Projektteam die Ergebnisse der Mitgliederbefragung aus April 2022 vor und tauschte sich mit den Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen und den Projektvorhaben aus.

Präsentationen und Dokumentation:

• Präsentationen und Mitgliederbefragung  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Präsentation von Maike Voss: Klimawandel und Gesundheit   Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
• Präsentation von Dorothea Baltruks: 36 Grad und es wird noch heißer  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen 

Die Gesundheitsversorgung stößt aktuell an ihre Grenzen und hat gleichzeitig einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Eine Umgestaltung würde sowohl das Leid durch vermeidbare Krankheiten als auch Klima- und Umweltbelastungen minimieren. Das Impulspapier „Prävention vor ambulant vor stationär: Für Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen“ vom Centre for Planetary Health Policy (CPHP) stellt drei transformative Zielstellungen für das Gesundheitswesen zur Debatte. Lesen Sie hier das Impulspapier  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen.